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Die Bilanz ist positiv – und sie wird sich weiterhin verbessern: Von 580 Millionen Euro, die im Rahmen der Entwicklungsmaßnahme zur Entwicklung und Gestaltung vorwiegend der öffentlichen Bereiche eingeplant waren, wurden bislang knapp 90 Prozent eingesetzt. Mit den verbleibenden Mitteln ist in den kommenden Jahren die Umsetzung der Wettbewerbsergebnisse für die Umgestaltung von Humboldtforum und Petriplatz im östlichen Entwicklungsgebiet der Spreeinsel ebenso gesichert wie die Neugestaltung des Luisenblocks entlang des Schiffbauerdamms im Bereich des Spreebogens.

Am Humboldtforum wird mit der Rekonstruktion des alten Stadtschlosses durch den Architekten Franco Stella ein Gebäude entstehen, in dem ab 2019 auf rund 41.000 m2 Nutzfläche die außereuropäischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin, die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität und Abteilungen der Zentral- und Landesbibliothek im „Humboldtforum“ zusammengefasst werden. Von ebenso großer Bedeutung wie die Kubatur des Schlosses als städtebaulichem Scharnier hat sich die Gestaltung des Schlossplatzes erwiesen: Hier bietet sich die Gelegenheit, für Passanten, Flaneure und Touristen im Herzen der Hauptstadt historische Augenblicke zu erfassen, die Geschichte in der Stadtlandschaft aufscheinen zu lassen. Von diesem Gedanken haben sich bbz Landschaftsarchitekten leiten lassen, deren Entwurf 2012 im Freiraumwettbewerb den ersten Platz belegte. Umgesetzt werden diese Pläne für eine auf aussagekräftige Großformen reduzierte, auf historischen Bezügen ruhende Interpretation des zukünftigen Humboldtforum-Areals ab 2017. Mit ihrer Realisierung sollen auch für kommende Generationen Bruch- und Nahtstellen zwar nicht offensichtlich, aber durchaus erkennbar bleiben – als letzte Spuren einer geglückten Vereinigung von West und Ost in einer zusammengewachsenen Hauptstadt. Weiterhin zählen zu den noch nicht realisierten, aber bereits konkret in Angriff genommenen Abschnitten der Entwicklungsmaßnahme das Umfeld des Humboldthafens mit den neu zu gestaltenden Uferpromenaden, an denen angrenzend bereits der Neubau des Bundesministeriums für Bildung und Forschung am Kapelleufer in die Höhe wächst.

Ebenso die Gestaltung der Flächen zwischen Leipziger Straße, Mauerstraße und Zimmerstraße: in diesem sogenannten „Postblock“ können gleich gegenüber dem Bundesfinanzministerium, dem ehemaligen Reichsluftfahrtministerium, weitere Regierungs- und Parlamentsinstitutionen untergebracht werden.

(Jochen Stöckmann)

 

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Entwurf Schlossplatz, Nordseite
(bbz Landschaftsarchitekten, 2013 / T. Hermann)

1. Preis Städtebaulicher Ideenwettbewerb Luisenblock-Ost
(2009, Kusus+Kusus Architekten)